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Die Hermes Papierfabrik war ein Hersteller von Papier- und Pappkartons, welche bis zur Insolvenz im Jahr 2008 ihren Sitz im Hafen hatte.

Geschichte[]

Im Jahr 1858 oder 1859 entstand in Bilk südlich vom heutigen Bahnhof Bilk eine Papierfabrik, welche durch die Brüder Julius und Friedrich Schulte jr. gegründet wurde. Dazu wurde ein Vertrag mit Kaufmann Otto Scheffen geschlossen, welcher bis zu seinem Ausstieg im Jahr 1867 Teilhaber dieser Papierfabrik war.[1] Am 15. Februar 1886 trat Julius Schulte aus und gründete eine neue Papierfabrik, welche unter den Namen Julius Schulte Söhne firmierte. Die von den Brüdern gegründete erste Papierfabrik wurde zwischenzeitlich von Dr. Bock übernommen und hieß fortan Papierfabrik Dr. Bock. Diese wurde 1898, zusammen mit der Papierfabrik Gustav Eichhorn durch Hugo Hermes übernommen, welcher bereits 1878 eine Papierfabrik gründete. Die seitdem unter den Namen Papierfabrik Hermes & Cie GmbH firmierende Fabrik zog im Jahr 1911 von Bilk in den Hafen an die Fringsstraße.[2] 1915 starb Hugo Hermes. Seine Familie übernahm die Fabrik, in der zu der Zeit unter anderem auch die Kartonagen für das Waschpulver Persil hergestellt wurden. Schon damals wurde Altpapier in den Produktionskreislauf zurückgeführt, was zu dieser Zeit schon eine Besonderheit war, jedoch nichts mit dem heutigen „Recycling“ gemein hat. Über die Jahrzehnte des 20. Jahrhundert lief die Produktion erfolgreich.

Im Jahr 2003 wurde die Papierfabrik Hermes eine 100%ige Tochter der Firma Curtis 1000Europe AG, welche sich allerdings nach wenigen Jahren von der Papierproduktion hinweg orientieren wollte.

Insolvenz[]

Bedingt durch schlechte Absatzzahlen und zu hohe Energiekosten meldete die Papierfabrik am 29. Juli 2008 Insolvenz an. Am 25. Juli kam die Produktion zum Ruhen, lief später aber wieder. Trotz Gespräche mit der Stadtwerke Düsseldorf und der intensiven Suche nach Investoren kam dennoch das Aus und die Fabrik musste nach 97 Jahren schließen. Die hochwertigen Papiermaschinen wurden verkauft, das Gelände jedoch wurde in den nachfolgenden Jahren zur Brache.

Vorfälle[]

seit der Schließung der Firma und dem zunehmenden Verfall wird die Lokalität des Öfteren durch Vandalismus und Brände heimgesucht. Meistens durch Graffiti-Sprüher und Jugendliche, die nach eigenen Angaben dort „chillen“ wollen. Pläne, nachdem das gesamte Gelände abgerissen werden soll, wurde nie realisiert. Immer wieder kam es zu verschiedenen Vorfällen.

Bekannte Vorfälle:

  • im April 2013 hat es fünfmal gebrannt. Der bis dato letzte Brand am Abend des 25. April rief massive Rauchentwicklung hervor. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf, welche allerdings ins Leere liefen[3][4]
  • am 21. März 2015 kletterte ein 15-jähriger Sprayer auf das Dach und fiel durch ein Loch zehn Meter in die Tiefe. Er überlebte schwer verletzt und wurde vor einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch verschont.[5]
  • ein erneuter Brand fand am Sonntag, den 3. Mai 2015 statt[6], den die Feuerwehr allerdings in zwei Stunden vollständig bekämpfen konnte
  • am 12. März 2017 wurde ein 15-jähriges Mädchen tot aufgefunden (laut Ermittlungen am Abend des 11. März getötet worden). Ein 16-jähriger gestand die Tötung. Obwohl er zuerst als „nicht schuldfähig“ eingestuft[7] wurde, muss er sich seit September 2017 vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten[8]

Abrisspläne und aktuelle Situation[]

schon für das Jahr 2016 wurde ein Abriss geplant, der jedoch immer wieder aus verschiedenen Gründen verschoben wurde. Aktuell ist ein Abriss für Oktober 2017 vorgesehen[9], sofern die Stadt Düsseldorf den Abrissantrag denn genehmigt. Geplant ist, am jetzigen Standort ein Logistikzentrum zu errichten.

Im März 2018 wurde mit dem Abriß auf dem Gelände begonnen.

Einzelnachweise[]

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